Historische Fahrradtour durch Mörfelden und Walldorf

Historischen Fahrradausflug „Rund um Mönchbruch“

Geschichten unterwegs – Jagdschloss Mönchbruch und Auen- und Wiesenlandschaft des Naturschutzgebietes

Mörfelden-Walldorf: Die historischen und kulturellen Fahrradausflüge im letzten Jahr zur Geschichte Mörfelden-Walldorfs und zum Skulpturenpark haben Interesse an der Ortsgeschichte geweckt.

So fanden sich 24 Interessierte bei strahlendem Sonnenschein am Waldschwimmbad ein, um der Einladung der SPD Mörfelden-Walldorf zu folgen und die Gegend rund um Mönchbruch unter der fachkundigen Führung des ehemaligen Stadtverordnetenvorstehers Werner Schmidt mit dem Fahrrad zu erkunden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sie erfuhren, dass das Gebiet um den neuen Mönchbruch herum erst relativ spät zu Mörfelden kam. Bis 1918 war das Gebiet eine Domäne des Großherzogs von Hessen-Darmstadt und diente ausschließlich den Belangen der Forstverwaltung und des großherzoglichen Jagdbetriebs. Personen, die ohne Genehmigung der Forstverwaltung im Wald angetroffen wurden, mussten mit harten Strafen rechnen. Dass der Wald zur Erholung der Bevölkerung genutzt werden darf, ist erst seit 1970 rechtlich geregelt.

     

An der nächsten Station an der Genoveva Hütte am Gundbach erläuterte Werner Schmidt das Entstehen des Mönchbruch Gebietes. Das Wort Bruch bezeichnet im Althochdeutschen ein Sumpfgebiet, in dem während das ganzen Jahres Bäume im Wasser stehen. Mönche des Klosters Eberbach und dessen Dependance in Hassloch waren vor etwa 700 Jahren die Ersten, die versuchten das Gebiet trocken zu legen, um Holzwirtschaft betreiben zu können.

Leider mögen auch Stechmücken die Feuchtigkeit und das bekamen die Radler zu spüren.

Das Damwild, das auf den Wiesen gut zu erkennen ist, war früher hier nicht vorkommend und wurde erst mit der Gestaltung der Wiesenzüge durch die Forstverwaltung des Landgrafen angesiedelt für die Jagd. Bis in die neunziger Jahre lebten hier bis zu 400 Tiere, deren Bestand jedoch durch die Windbrüche der Neunzigerjahre und der Waldschäden inzwischen erheblich reduziert wurde.

Über den Neuwegsdamm ging es weiter durch den Wiesenzug der Gundwiesen; gesäumt von bis zu 400 Jahre alten Eichen. Hier war auch der Ort heftiger Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den Gegnern der Stadtbahn West in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Nachdem ein Polizist ermordet wurde, schwand die Unterstützung der Bevölkerung und die Demonstrationen endeten.

Weiter ging es über die Mönchbruchallee, die vom Jagdschloss direkt bis nach Kelsterbach führt, zu dem ursprünglich dort vorhandenen Schloss der Landgrafen von Hessen-Darmstadt. Dieser Weg wird gesäumt von alten Kastanien und durfte früher nur von dem fürstlichen Jagdgefolge und deren Gästen benutzt werden.

Das Jagdschloss Mönchbruch wurde unter Landgraf Ernst Ludwig im Jahre 1730 errichtet und diente der Jagdgesellschaft des Fürsten, der hier die Parforcejagd einführte. Diese Art der Jagd lässt sich nur in flachem Gelände durchführen, da die Hetzjagd mit Hunden auf das Wild oftmals bis zu 30 Kilometern weit erfolgte Dazu wurden gewaltige Wiesenzüge von verschiedenen festlichen Schlössern angelegt, von Schloss Kranichstein bei Darmstadt über Schloss Wolfsgarten bis hierher. Die Jagd war ein sehr exklusiver Sport, der ausschließlich dem europäischen Hochadel zugänglich war und ursprünglich in England und Frankreich entstand. Während des Bestehens des Jagdschlosses waren die russischen Zaren, zu denen der Landgraf und der Großherzog sehr enge verwandtschaftliche Beziehungen unterhielten und Mitglieder des englischen und des preußischen Adels unter anderem auch Wilhelm II als Kronprinz zu Gast in Mönchbruch. Zu dieser Zeit lebte die Landbevölkerung in Armut.

Am Rande des Mönchbruch-Geländes, beim Parkplatz, befindet sich der Zusammenfluss der beiden größten Fließgewässer unserer Stadt, des Gundbachs und des Geräthsbachs, die sich hier zum Schwarzbach vereinigen, der weiter südlich bei Geinsheim in den Rhein fließt. Ferner sind hier auch noch Reste des alten Fürstenweges in Richtung Darmstadt zu erkennen, der die verschiedenen Jagdschlösser der Landgrafen miteinander verband.

Nach Ende der Monarchie fielen die Waldungen und Schlösser an den Volksstaat Hessen.

Im Jahre 1932 wurde im Schloss der freiwillige Arbeitsdienst und später dann der Reichsarbeitsdienst untergebracht. Das Gebäude steht heute unter Denkmalschutz und beherbergt eine Außenstelle des Standesamtes Mörfelden-Walldorf.

Zu den Teilnehmern des Fahrradausflugs zählte auch der Landtagskandidat und Biebesheimer Bürgermeister Thomas Schell. „Es ist für mich eine willkommene Gelegenheit mehr über die Geschichte von Mörfelden erfahren zu können. Werner Schmidt hat uns mit großem Fachwissen viele geschichtliche Ereignisse aus der Doppelstadt erklärt. Eine sehr informative Veranstaltung, die mich nicht nur mit Blick auf meine politischen Aktivitäten interessiert hat, sondern auch mein persönliches Interesse an der Orts- und Regionalgeschichte in meinem Wahlkreis findet“, so Thomas Schell, der seit mehr als zwanzig Jahren als stellvertretender Vorsitzender des Biebesheimer Heimat- und Geschichtsvereins ähnliche Veranstaltungen auch in seiner Heimatgemeinde organisiert hat.

Die Teilnehmenden stellten viele Fragen und genossen die gut unterhaltenen Fahrradwege Mörfelden-Walldorfs. Zur Erfrischung und geselligem Austausch ging es in die Schützenklause, wo sich Heinz-Peter Becker im Namen des SPD-Ortsvereinsvorstands bei Werner Schmidt bedankte.

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Gemeinsam mit dem Fahrrad auf den Spuren der Waldenser…

Mörfelden-Walldorf: Mitglieder und andere Interessierte zwischen 7 und 70 Jahren waren am 4. September gemeinsam auf den Spuren der Waldenser in Walldorf unterwegs. Mit den Fahrrädern ging es los am Festplatz über mehrere Stationen bis zum Gundhof, einem Ort, an dem bereits in der Antike Kämpfe zwischen Römern und Germanen stattgefunden haben; worauf der Name altgermanischen Ursprungs „Gund“ zurückzuführen ist. Unser ehemaliger Stadtverordnetenvorsteher Werner Schmidt beeindruckte die 18 Teilnehmenden mit seinem umfangreichen geschichtlichen Wissen und spannenden Anekdoten, die die Ortsgeschichte erlebbar machten.

Wusstet ihr, dass die ersten Walldorfer Bauern und Handwerker waren oder dass sie als Vertriebene nicht wirklich willkommen waren? Die damaligen Lebensumstände und der sehr reglementierte calvinistische Glaube machten ihnen das Leben zusätzlich schwer.

Beim geselligen Ausklang in der Rot-Weiß-Gaststätte freuten sich alle im 21. Jahrhundert mit seinen Annehmlichkeiten zu leben und nutzten die Möglichkeit, sich weitere Fragen beantworten zu lassen.

Die Veranstaltungs-AG um Deniz Yaman und Ingetraud German haben weitere historische Fahrradausflüge im nächsten Jahr versprochen und Werner Schmidt hat auch schon viele neue Geschichten parat – wir sind dabei !

Mörfelden-Walldorf: Bei strahlendem schönem Wetter lud die SPD Mörfelden-Walldorf am Sonntag interessierte Bürger*innen zur 1. Fahrradtour in diesem Jahr ein. Unter dem Motto „historisches Mörfelden“ entdecken, ging es unter fachkundiger Begleitung vom Stadtverordneten Werner Schmidt zwei Stunden mit dem Rad unter anderem zur Villa Rustica „am Kirschnersheckgraben“, die wohl erste Ansiedlung nahe dem jetzigen Mörfelden durch die Römer 70 n.Chr.. Danach an die Stelle der ehemaligen kaiserlichen Wildhube in der Langgasse vorbei, weiter zur abgegangenen Wasserburg auf dem Waldfriedhof. Mörfelden. Aufgezeigt wurden die Bedingungen der ersten Besiedlung durch römische Kolonen im Rahmen der Besetzung des südhessischen Gebietes durch römische Truppen im Jahre 70 n. Chr. nach einem Aufstand der Chatten. Zu dieser Zeit war die gesamte Fläche der heutigen Stadt Mörfelden-Walldorf noch Wald, Sumpf –und Auen Land.

An die Mörfelder Burg (die Wiege Mörfeldens) in der Langgasse, erinnert heute nur noch ein Schild. Dort wurde auch erörtert, wie es zu der typischen Landschaft Bildung am Ort kam. Zum einem durch Rodungen der hier angesiedelten Köhler und Schmiede zum anderen die Bildung der Wiesenauen durch die Viehnutzung entlang der Bäche.

Wer hätte gedacht, dass die ersten Siedler im Raum Mörfelden die römischen Kolonien waren, dass es mehrere Burgen gab und Mörfelden an einer wichtigen Geleitstrasse lag. So dürfte der Aufstieg Mörfeldens zu einem bedeutenden Ort nicht zuletzt daran gelegen haben, dass sich hier zweit wichtige Straßenverbindungen kreuzten. In der Raunheimer Straße konnten man den Ort in Augenschein nehmen, bei dem in den 60 er Jahren wichtige Fundstücke eines fränkischen Grabes gefunden wurden. Von daher kann man auch hier von einer kleinen Besiedlung in unmittelbarer Nähe ausgehen.

Erörtert wurden von den Beteiligten die Einwanderungsbewegungen der Römer, Alemannen und Franken bis zu den Entwicklungen in neuerer Zeit.

Die Fahrradtour hat Lust auf mehr gemacht, die Fortsetzung folgt am 04.09.2022 durch Walldorf.

Sie auch Links unten:

Radtour – Werner Schmidt berichtet an verschiedenen Stellen der Stadt über deren Geschichte auf Youtube

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Teil 2 – Geschichte Mörfeldens – Radtour mit Werner Schmidt auf Youtube

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Teil 3 – Geschichte Mörfeldens – Radtour mit Werner Schmidt auf Youtube

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